Am vergangenen Sonntag konnten sich die Gladbecker Blau-Weißen die nächsten drei Punkte gegen den MTV Köln vor heimischer Kulisse erspielen. Sie lassen sich dabei vom plötzlichen Ausfall ihres Trainers Waldemar Zaleski kurz vor Spielbeginn nicht unterkriegen und gewinnen deutlich mit 3:0 (25:23, 25:15, 25:10).
Wieder einmal gebeutelt durch verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle, konnte dieser Spieltag mit nur sieben Spielerinnen bestritten werden. Und auch an der Seitenlinie musste kurzfristig improvisiert werden. Headcoach Waldemar Zaleski fühlte sich während der Ansprache vor Spielbeginn nicht wohl und ließ sich zur Vorsicht ins Krankenhaus bringen. Wie sich nach Spielende herausstellte, war dies die richtige Entscheidung. Während sich Zaleski in die Obhut der Ärzte des St. Barbara-Hospitals begab, übernahm Gina Remmers als Co-Trainerin seine Aufgabe in der Artur-Schirrmacher-Halle.
Der erste Satz blieb spannend bis zum Schluss und die Gladbeckerinnen brauchten ein bisschen Zeit, um ins Spiel zu finden. „Im ersten Durchgang waren die Mädels noch etwas geschockt, aber auch übermotiviert“, so Abteilungsleiter Jan Bittner nach dem Spiel. Am Ende konnte sich der TVG diesen Durchgang aber knapp gegen die kampfstarken Kölnerinnen, die zudem mit einem vollen Kader von 13 Spielerinnen aufliefen, sichern.
Anschließend fand Gina Remmers, seinerzeit Kapitänin der TVG-Mannschaft, der erstmals der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang, offensichtlich die richtigen Worte. Denn im zweiten Satz spielten die Blauhemden befreiter auf und überzeugten auf allen Positionen, vor allem aber mit starken Aufschlägen und smarten Angriffen. Die Gastgeberinnen kontrollierten so das Spielgeschehen und ließen den Kölnerinnen fortan keine Chance mehr. Ein 25:15 nach Satz zwei und ein 25:10 im dritten Durchgang zeigten eine deutliche Sprache. Für ihre überaus starke Leistung wurde Emilia Pissarski als wertvollste Spielerin ausgezeichnet.
„Das war allerdings eine außerordentlich gute Teamleistung mit einem souveränen Sieg“, lobte Jan Bittner den Minikader, der wichtige drei Punkte mit Leichtigkeit, Leidenschaft und positiver Energie in trockene Tücher brachte. „Wir haben uns damit ein bisschen Luft im Abstiegskampf verschafft“, sagte Bittner mit Blick auf die Tabelle der Regionalliga West. Der TVG (26 Punkte) hat nämlich nun fünf Zähler mehr auf dem Konto als der VTV Freier Grund, der den ersten Abstiegsplatz belegt und im Gegensatz zu den Gladbeckerinnen nur noch zwei Spiele zu bestreiten hat - eins davon am letzten Spieltag der Saison in der Gladbecker "Aschi". Viel wichtiger war aber die Nachricht, die Bittner nach einem kurzen Telefonat mit dem Trainer im Krankenhaus überbrachte. „Waldi hat schon wieder ein paar seiner Späße gemacht und ist auf dem Weg der Besserung“, so Bittner. Am Ende dieses Spieltages war also alles gut.
Der Spielplan gönnt dem Team nun eine kurze Verschnauf- und dem Trainer Waldemar Zaleski eine Genesungspause. Für ihn springt B-Trainerlizenzinhaber Max Sypitzki dankenswerterweise spontan ein und übernimmt in den nächsten Wochen das Training des Regionalliga-Teams. Im Spielbetrieb geht es dann am 10. März (17 Uhr) mit einem weiteren Heimspiel gegen den Tabellenführer SV Blau-Weiß Aasee weiter.
Fotos
Spielszene: Carsten Klümper, www.ruhrsportfoto.de
Emilia Pissarski: Frank Lehmann, www.fl-medienservice.de
