Ungewohnt fand das Heimspiel des TVG-Regionalligateams am vergangenen Freitagabend statt. Das Spiel gegen den starken Aufsteiger VC SFG Olpe musste aufgrund von Schiedsrichtermangel von dem ursprünglich geplanten Termin verlegt werden und es fand sich kein Spieltag mehr am Wochenende. Am Ende mussten die Gladbeckerinnen die zweite Niederlage der Saison einstecken.
Das Topspiel der Regionalliga West versprach Spannung und so kam es auch. Die Partie war hart umkämpft und erst nach 116 Minuten entschieden. Die Gladbecker Heimmannschaft musste sich aber mit 2:3 (23:25, 25:21, 23:25, 25:22, 10:15) geschlagen geben. Laut Trainer Waldemar Zaleski boten beide Teams den Zuschauern eine Begegnung auf hohem Regionalliga-Niveau und er zollte den Sauerländerinnen Respekt. „Olpe zeigt zwar ein einfaches, aber sehr effektives Spiel. Aufgrund der hervorragenden körperlichen Voraussetzungen rechne ich damit, dass diese Mannschaft bis zum Ende der Saison oben mitspielen wird“, attestiert Zaleski.
Der Gast aus Olpe schaffte es bereits im ersten Satz, trotz einer zweistündigen Anfahrt voll da zu sein und die heimische Mannschaft vom TVG unter Druck zu setzen. Es deutete zu dem Zeitpunkt nicht viel auf einen erneuten Fünf-Satz-Krimi hin. Die groß gewachsenen Olpenerinnen dominierten das Spiel mit ihrer Präsenz, „mit der wir uns immer schwer tun“, hielt der TVG-Coach fest.
Doch schon im zweiten Satz kam ein kleiner Hoffnungsschimmer auf Seiten der Gladbeckerinnen auf. Das Trainerteam veränderte zum einen die Aufschlagtaktik und zum anderen stabilisierten sich Annahme und Abwehr der Blauhemden. Diese sicherten sich so den zweiten Satz.
Auch im dritten Durchgang hielt die Mannschaft von Waldemar Zaleski lange mit, sie hätte diesen sogar gewinnen können. Doch Olpe schaffte es, die Oberhand zurück zu ergattern. Gladbecks Abwehr blieb zwar weiterhin stark und es wurden viele Bälle erkämpft, nur leider fehlte den Angreiferinnen etwas Dynamik, um die Bälle erfolgreich auf den Boden zu bringen.
Im vierten Satz rafften sich die heimischen Spielerinnen aber nochmal auf, unterstützt von den lautstarken Anfeuerungsrufen aus den Zuschauerreihen. Vor allem Ellen Plonowski, später auch zur wertvollsten Spielerin auf Gladbecker Seite gewählt, sorgte mit ihren variantenreichen Aufschlägen für Verwirrungen des Teams aus Olpe, welches seine starke Mitte dadurch nicht mehr einsetzen konnte. Satz vier holten sich so die Blau-Weißen und wieder mal musste der Tiebreak entscheiden.
Hier ging den Gladbeckerinnen aber nun endgültig die Puste aus. Der Gast aus dem Sauerland lag schnell mit 8:3 in Führung. Das war an diesem Tag nicht mehr einholbar. Zwei Punkte für den Sieg gingen entsprechend an den VC SFG Olpe, der damit die Tabellenspitze erklomm. Der TVG sicherte sich immerhin einen Punkt und setzt sich so erstmal direkt hinter Olpe auf Rang zwei.
„Ich bin mit der Vorstellung meiner Mannschaft durchaus zufrieden, für mich war es vielleicht sogar die beste Leistung der bisherigen Saison“, befand Coach Zaleski und sprach vor allem Zuspielerin Ellen Plonowski und Libera Dilay Kaya ein Sonderlob aus. „So stark wie heute habe ich Dilay in Annahme und Abwehr noch nicht gesehen“, urteilte Zaleski über die Libera.
Nach dem Spitzenspiel ist vor dem Spitzenspiel, denn diesen Samstag (30. November) geht es für den TV Gladbeck zur SG Langenfeld, die unter der Woche mit einem Sieg gegen Datteln den VC SFG Olpe als Tabellenführer ablöste. Nur zwei Zähler trennen beide Teams, es darf also wieder spannend werden.
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Carsten Klümper, www.ruhrsportfoto.de
